Montag, 24. Dezember 2012

Das Sterben der Wiener Einkaufsstraßen

Seit Jahren wird das Sterben der *Wiener Einkaufsstraßen* beklagt. Nah-Versorgung und Einzelhandel gehen zurück. Leerstände, verpickte Scheiben und Dreck. Wettbüros machen sich breit. Internet-Cafés und Handy-Shops scheinen der Nabel der Welt zu sein. Solange im Internet, in der SCS und auf der grünen Wiese hinterm 10. Kreisverkehr eingekauft wird, scheint das Konzept dort ja auch aufzugehen. Aber wo bleiben die -vor allem älteren- Kunden, die gerne in ihrer nächsten Umgebung einkaufen möchten? Die schauen durch die Finger! Ursächlich sind  sicher auch die Spekulationen mit Mietobjekten/Gewerbeimmobilien. Lieber Leerstand als Mieter? Nun, Angebot und Nachfrage regeln die Vergabe auch von Geschäftslokalen. 
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Aber wenn heute dennoch wer ein Einzelhandelsunternehmen betreibt, dann sollte es auch bitte danach ausschauen! 
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Der Eindruck einer Einkaufstraße vermittelt sich dem Kunden in Form von Werbung und Auslagen. Seit nunmehr fünfeinhalb Jahren registriere ich in unmittelbarer Nähe meines Geschäftes die  Auslagen eines *Wäsche-Fachgeschäftes*. Man hält es nicht wirklich für möglich, aber dieses Geschäft ist dem Vorsitzenden Obmann des Landesgremium Wien des Einzelhandels mit Mode und Freizeitartikeln Wirtschaftskammer Wien zuzuordnen. 
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Wen wundert es da noch, dass die Einkaufsstraßen sterben?
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Die besonders ansprechende Ecke (HARO) gehört zum gleichen Gebäude/Eigentümer/Komplex und steht seit plus/minus fünf Jahren leer. Die Scheiben sind zum Teil geborsten und notdürftig mit Holzplatten geflickt. Dieses optische Bild bietet sich meinen  Kunden, wenn ich ihnen sage, wo sie aus dem Autobus der Linie 14A aussteigen sollten, um zu mir zu kommen. Die Reaktion/en sind/waren  immer gleich. Gewissermaßen fassungslos. Heute empfehle ich ihnen die nächste Haltestelle und den kleinen Fußweg zurück Richtung Wienzeile.
In der Sache ist absolut  klar: jeder kann sein Unternehmen nach außen präsentieren wie er es für gut und richtig hält. Dennoch halte ich es für unangemessen und schlecht, wenn dies ausgerechnet ein, respektive DER *Fachmann für den Einzelhandel* so handhabt. 
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Sollten nun die seit mehr als zwei Jahren angekündigten *Veränderungen zum Positiven* irgendwann tatsächlich eintreten, dass optische Bild sich verändern, will ich gerne die erste sein, die das *rapido* in Wort und Bild an dieser Stelle dokumentieren wird.
Versprochen! Warten wir es ab...